Taichi Berlin +++ Verwirrung ist Verwirrung
Es gibt Geschichten über Zenmeister, die ihre Schüler mit dem Stock auf den Kopf schlagen, wenn diese Fragen stellen über einen Zustand jenseits ihrer Verwirrung, einen Zustand, der als Erleuchtung bezeichnet wird. Wenn wir Fragen über unser Leben stellen, wenn wir nach Lösungen für unsere Unruhe suchen, fragen wir dann eigentlich deshalb, weil wir keine Antwort wissen, und wenn wir eine Antwort finden, können wir dann unsere Probleme lösen? Gibt es Antworten auf unsere Lebensfragen? Bedeutet nicht die Suche nach Antworten auf das "Warum" des Lebens, daß wir das "Unbeantwortbare" verlangen? Führt das nicht noch zu größerer Verwirrung? Wenn wir verwirrt sind, stiftet die Suche nach Antworten entweder noch mehr Verwirrung oder hält diese Verwirrung aufrecht durch den Versuch, sie zu beenden. Beides setzt die Verwirrung fort und erschwert sie noch zusätzlich durch einen weiteren Konflikt, nämlich dem Uneins-Sein mit unserer Verwirrung. Verwirrung ist Verwirrung. Iß einfach etwas, geh schlafen und lasse deinen Geist zur Ruhe kommen. Unser Geist ist wie trübes Wasser: der Schlamm setzt sich von alleine ab, wenn wir nicht darin herumrühren.
Terrence Webster-Doyle aus dem Buch "Karate: die Kunst des leeren Selbst"
Terrence Webster-Doyle aus dem Buch "Karate: die Kunst des leeren Selbst"